ZUSÄTZLICHE BEHANDLUNGEN | |
SPULWÜRMER | |
Welpe | Hunde im Alter von 2 Wo., Katzenwelpen im Alter von 3 Wo., anschließend alle 14 Tage bis 2 Wo. nach Aufnahme der letzten Muttermilch |
Trächtige Hündin | Für die Behandlung trächtiger Hündinnen mit dem Ziel, eine pränatale Infektion der Welpen zu verhindern, gibt es in Deutschland keine zugelassenen Präparate. Ein Schutz der Welpen konnte jedoch nachgewiesen werden mit z.B. der 2-maligen Anwendung von makrozyklischen Laktonen um den 40. und 55. Trächtigkeitstag bzw. der täglichen Anwendung von Fenbendazol ab dem 40. Trächtigkeitstag. |
Säugendes Tier | parallel zur 1. Behandlung der Welpen (s.o.) |
Besondere Infektionsrisiken: Sportwettkampf, Ausstellung, Tierpension etc. | einmalig max. 4 Wochen vor und 2-4 Wochen nach dem Ereignis |
Professionelle Nutzung, z.B. Therapie-, Rettungs- oder Polizeihund | 12 x im Jahr, sofern ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmstadien garantiert ausgeschlossen werden soll |
Enges Zusammenleben mit kleinen Kindern oder immungeschwächten Personen | 12 x im Jahr, sofern ein Ausscheiden infektiöser Spulwurmstadien garantiert ausgeschlossen werden soll |
BANDWÜRMER | |
Flohbefall | einmalig bei Flohbefall |
Reise oder Import in/aus Endemiegebieten für Echinococcus | Hunde mit hohem Infektionsrisiko 4 Wo. nach Beginn der Reise, dann alle 4 Wo. bis 4 Wo. nach Rückkehr. Nach Import umgehend Untersuchung und Behandlung |
Frisst rohes Fleisch/Innereien | Hunde, die mit rohem Fleisch ernährt werden, das zuvor nicht ausreichend erhitzt (10 Min., Kerntemperatur 65o C) oder gefroren (1 Wo., – 17 bis – 20o C) wurde, sollten alle 6 Wochen gegen Bandwürmer behandelt werden |
HERZWÜRMER | | |
Reise oder Import in/aus Endemiegebieten für Herzwürmer | innerhalb der ersten vier Wochen nach Beginn einer möglichen Übertragung bis 30 Tage nach zuletzt möglicher Übertragung in monatl. Abständen |
Mit diesem Schema möchte ESCCAP Tierärzten und Praxisteam eine Hilfestellung für die Ermittlung geeigneter Entwurmungsfrequenzen bei Hunden und Katzen geben. Das Schema ergänzt die ausführliche ESCCAP- Empfehlung zur Bekämpfung von Helminthen bei Hunden und Katzen – siehe www.esccap.de (Passwort: Parasiten).
ESCCAP-Kurzinfos zur Bekämpfung
von Zecken und Flöhen
Minimales Infestationsrisiko
z. B. kein freier Auslauf und kein Kontakt zu Artgenossen
• regelmäßige Adspektion auf Zecken- und Flohbefall unter Verwendung eines Flohkamms
• bei Zeckenbefall Entfernung sichtbarer Zecken und Anwendung eines Akarizids,
um nicht gefundene Zeckenstadien abzutöten
• bei Flohbefall therapeutische Anwendung eines Ektoparasitizides
• bei bereits länger bestehendem Flohbefall ergänzend Reinigung bzw. Behandlung der
Umgebung zur Bekämpfung von Entwicklungsstadien, v. a. Schlaf- und Liegeplätze
Moderates Infestationsrisiko
z. B. freier Auslauf und/oder regelmäßiger Kontakt zu Artgenossen
• ganzjährige Anwendung eines Ektoparasitidizides gegen Flöhe
• Anwendung eines Akarizides über die gesamte Zeckensaison bzw. ganzjährig bei Hunden
in Gebieten mit zeckenübertragenen Erkrankungen
• regelmäßige Reinigung der Schlaf- und Liegeplätze oder Anwendung eines Umgebungssprays
gegen Flöhe bzw. Anwendung eines Ektoparasitidizides, das eine Weiterentwicklung von
Flohstadien unterbindet
Hohes Risiko für Reinfestationen
z. B. Tierheimen, Zuchten oder anderen „intensiven“ Haltungsformen
• kontinuierliche, ganzjährige Anwendung eines Ektoparasitidizides sowie eines Akarizides
• tägliche Reinigung der Schlaf- und Liegeplätze
• regelmäßige Anwendung eines Umgebungssprays oder eines Foggers gegen Flöhe bzw.
Anwendung eines Ektoparasitidizides, das eine Weiterentwicklung von Flohstadien unterbindet
• bei Infestation mit R. sanguineus (Braune Hundezecke) Umgebungsbehandlung durch staatlich
anerkannten Schädlingsbekämpfer
Diese Kurzinfos fassen Fakten der Kapitel „Flöhe“ und
„Zecken“ aus der ESCCAP-Empfehlung zur Bekämpfung von
Ektoparasiten für die Beratung in der Praxis zusammen.
Die komplette Empfehlung zur Bekämpfung von Flöhen, Zecken,
Läusen, Haarlingen, Sand- und Stechmücken finden Tierärzte
und Praxisteam auf www.esccap.de (Passwort: Parasiten)